Spielräume für Gruppen 2 (Reinhard HÜBNER et al.)

1.AutorIn: Titel

Hübner, Reinhard/Kubitza, Ellen/Fritz, Rohrer: Spielräume für Gruppen 2.

  1. Erscheinungsjahr, Verlag, Umfang, Zusatzmaterial, Medien, Preis, weitere Hinweise (z.B. Weblinks)

1986. München: E. B. Verlag Rissen. 174 Seiten. Keine weiteren Medien. Preis ca. 9 EUR (gebraucht).

3. Zielgruppe

Erwachsene

  1. Schlagwörter

Tertiärstufe und Erwachsene; Deutsch

  1. Inhalt

Theater (Handwerkszeug, Thementheater) – Texte (Gewalt, Träume, Ohnmacht) – Aktionen (Spielräume, Spielaktionen, Organisation) – Feste ( Spielideen, Festprojekte)

  1. Anmerkungen zu Einsetzbarkeit, Vorzüge & Schwächen, summarische Bewertung

Bei dem Werk Spielräume für Gruppen 2 handelt es sich um die Fortsetzung des gleichnamigen ersten Bandes. Während in Band 1 das Spiel des Individuums und der Gruppe im Vordergrund steht, wird im zweiten Buch auch die außenstehende Gesellschaft mit einbezogen.

Das Buch und die darin enthaltenen Themen sind vor allem für Gruppen konzipiert, die eine gewisse Reife und Lebenserfahrung mitbringen. Ich würde diesen Band daher für die Arbeit mit jungen Erwachsenen und Erwachsenen empfehlen. Der benötigte Spielraum kann und soll an profanen Orten entstehen. Die SchauspielerInnen wirken darin, erzeugen Bewegungen und Bilder. Sie gehen auf Menschen zu und versuchen, sie ins Spiel mit einzubinden. Die Reaktionen der ZuseherInnen lösen neue Impulse im Theaterteam aus und es entstehen Beziehungen.

Das Buch motiviert, alles in der Umgebung Befindliche für das Spiel zu nützen. „Es ist, wie mit den Flügeln zu schlagen- vielleicht gelingt der Flug, obwohl ich weiß, dass ich nicht fliegen kann und auch keine Flügel habe.“

Auf eine knappe Einführung folgen thematisch geordnete Kapitel, die sich in einem breiten Spektrum von Gewalt und Tod über Umwelt bis hin zu Festumzügen bewegen. Die Ideen sind klar formuliert und bieten der Lehrperson ein solides Repertoire an, auf das sie immer wieder zurückgreifen kann. Besonders gelungen ist, dass im Buch konkrete Gruppen, mit denen die Ideen bereits realisiert wurden, beschrieben sind.

Mängel im Konzept konnte ich keine finden. Ganz im Gegenteil: Die Ideen sind aktuell und können mit kleinen Modulationen heute wie damals verwendet werden. Einzig die politische Korrektheit lässt aufgrund des Erscheinungsjahres teils zu wünschen übrig. Die Formulierung „die Türkenkinder“ auf Seite 98 würde ich beispielsweise für den DaF/DaZ- Unterricht unbedingt durch „Kinder“ ersetzen.

Aus Sicht des DaF/DaZ- Unterrichts fördert dieses Buch das Zusammengehörigkeitsgefühl der Gruppe und den richtigen Umgang mit sensiblen Themen. Die Lernenden müssen aus ihrer Komfortzone heraustreten und entwickeln sich sprachlich in vielerlei Hinsicht weiter. In weiterer Folge könnten sie verbal oder nonverbal ihre persönliche Geschichte vor Publikum vortragen und damit zum Abbau von Vorurteilen beitragen. Die im Buch vorgestellten Theaterstücke würde ich aufgrund ihres Schwierigkeitsgrades für Lernende ab Niveaustufe B1 des Europäischen Referenzrahmens empfehlen.

In Summe ist dieses Buch absolut empfehlenswert. Leider ist keine aktuelle Auflage erhältlich, man kann es aber sehr günstig in gebrauchtem Zustand erstehen.

  1. VerfasserIn der Rezension und Kontaktdetails

Caroline Kropfitsch. Studierende an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. E-Mail: Caroline.Kropfitsch@gmx.at

  1. Anlass

LV Dramapädagogik, AAU Klagenfurt; WS 2014